Project:
Contact:
via mail ✉
Object:
Workbox
Type:
Location:
Iserlohn [satellite]
Country:
Germany
Architect:
Ebeling architects, Iserlohn
Materials:
building-artwork: Christoph Dahlhausen, Bonn
Published:
colore 13
Pages:
58 - 65
Content:
Schulungszentrum "Workbox", Iserlohn
Im Beispiel Schule machen
Der Fliesenzubehörhersteller Schlüter- Systems hat auf seinem Iserlohner Firmengelände ein neues Schulungszentrum für das ausführende Handwerk errichtet. Gleichzeitig ist der Bau Anschauungsobjekt: Es war das erklärte Ziel, eine maximale Produktbandbreite zu verbauen und entsprechend zu inszenieren.
[no english version available]
Augenfällig sind die großen Riffelblechgitter vor den schmalen zweigeschossigen Fensterstreifen. Mittels zweier horizontaler Scharniere können sie als passiver Sonnenschutz aufgefaltet werden und die Sonneneinstrahlung um 40 % vermindern. Auch nachts werden sie ganz geschlossen, dienen dann als ausgesprochen robuster Einbruchschutz und machen dem Gebäudenamen alle Ehre: Workbox.
Schöner schulen
Tatsächlich bezieht sich der einprägsame Name sowohl auf die geometrische Schachtelform wie auch auf seine Funktion als Produktschulungszentrum für das fliesenlegende Handwerk. Ein weiterer Aspekt dürfte der Umstand sein, dass das Unternehmen alle Schulungseinheiten unter einem Dach konzentriert hat: Die Seminarteilnehmer erhalten zunächst im Erdgeschoss eine allgemeine Einführung, haben dann einen theoretischen Unterricht im Obergeschoss und erlernen die praktische Umsetzung in den drei Musterwerkstätten im Untergeschoss.
Tatsächlich bezieht sich der einprägsame Name sowohl auf die geometrische Schachtelform wie auch auf seine Funktion als Produktschulungszentrum für das fliesenlegende Handwerk. Ein weiterer Aspekt dürfte der Umstand sein, dass das Unternehmen alle Schulungseinheiten unter einem Dach konzentriert hat: Die Seminarteilnehmer erhalten zunächst im Erdgeschoss eine allgemeine Einführung, haben dann einen theoretischen Unterricht im Obergeschoss und erlernen die praktische Umsetzung in den drei Musterwerkstätten im Untergeschoss.
Hochflexibler Showroom
Die Workbox ist auch ein Showroom in eigener Sache. Der Hersteller diverser Profilschienen, Entkopplungsbahnen und Fußbodenheizungssysteme war bestrebt, eine umfassende Produktpalette gut sichtbar unterzubringen. Bei dem Bau handelt es sich um kernsanierten und umfangreich erweiterten Bestand, der unmittelbar an eine gut 100 m lange Fertigungshalle anschließt. Der Bestand wurde zunächst bis auf sein Stahlbetonskelett im Erdgeschoss und den Keller zurückgebaut. Das bestehende Obergeschoss hingegen wurde abgerissen und durch eine 4,50 m im Lichten hohe Stahlkonstruktion ersetzt, da mit dem Vorhandenen die angestrebte Multifunktionalität und Raumflexibilität nicht realisierbar war. Standardmäßig sind hier drei gleich große Seminarräume nebeneinander angeordnet, deren eine Schmalseite nach außen orientiert ist. Die Säle können nach Belieben paarweise oder ganz zusammengeschaltet werden; auch ist es möglich, die Wände vollständig in ihre verdeckten Parkstellungen zu fahren, um eine offene, gut 400 m² große Foyerfläche zu schaffen.
Die Workbox ist auch ein Showroom in eigener Sache. Der Hersteller diverser Profilschienen, Entkopplungsbahnen und Fußbodenheizungssysteme war bestrebt, eine umfassende Produktpalette gut sichtbar unterzubringen. Bei dem Bau handelt es sich um kernsanierten und umfangreich erweiterten Bestand, der unmittelbar an eine gut 100 m lange Fertigungshalle anschließt. Der Bestand wurde zunächst bis auf sein Stahlbetonskelett im Erdgeschoss und den Keller zurückgebaut. Das bestehende Obergeschoss hingegen wurde abgerissen und durch eine 4,50 m im Lichten hohe Stahlkonstruktion ersetzt, da mit dem Vorhandenen die angestrebte Multifunktionalität und Raumflexibilität nicht realisierbar war. Standardmäßig sind hier drei gleich große Seminarräume nebeneinander angeordnet, deren eine Schmalseite nach außen orientiert ist. Die Säle können nach Belieben paarweise oder ganz zusammengeschaltet werden; auch ist es möglich, die Wände vollständig in ihre verdeckten Parkstellungen zu fahren, um eine offene, gut 400 m² große Foyerfläche zu schaffen.
Beschichtungen innerhalb DGNB- Vorgaben
Das erklärte Bauherrenziel war es, das Gebäude so nachhaltig wie möglich zu erstellen und dies entsprechend mit einem LEED- Prädikat in Platin zertifizieren zu lassen. Doch solch eine Prüfung umfasst nicht nur energetische und thermische Aspekte, auch die Nachhaltigkeit aller verwendeten Bauprodukte ist zu belegen. So galt es auch, möglichst emissions-, lösemittel- und weichmacherfrei Oberflächenversiegelungen zu verwenden, vorzugsweise auf einer wasserlöslichen Basis.
Das erklärte Bauherrenziel war es, das Gebäude so nachhaltig wie möglich zu erstellen und dies entsprechend mit einem LEED- Prädikat in Platin zertifizieren zu lassen. Doch solch eine Prüfung umfasst nicht nur energetische und thermische Aspekte, auch die Nachhaltigkeit aller verwendeten Bauprodukte ist zu belegen. So galt es auch, möglichst emissions-, lösemittel- und weichmacherfrei Oberflächenversiegelungen zu verwenden, vorzugsweise auf einer wasserlöslichen Basis.
Innenraumlaufmessung
Nach der Fertigstellung wurde durch ein unabhängiges Ingenieurbüro an drei verschiedenen Stellen eine Innenluftmessung durchgeführt, bei der die Menge der volatile organic compounds (VOCs) ermittelt wird; dies ist für einen Prädikatserhalt verpflichtend. Lars Nielinger, der zuständige Bauleiter im Architekturbüro Walter Ebeling erläutert, dass sie zwei von drei Sternen erreicht und damit ein „gut“ erhalten hätten. Drei Sterne bzw. ein „sehr gut“ seien praktisch nur unter Laborbedingungen zu erzielen.
Nach der Fertigstellung wurde durch ein unabhängiges Ingenieurbüro an drei verschiedenen Stellen eine Innenluftmessung durchgeführt, bei der die Menge der volatile organic compounds (VOCs) ermittelt wird; dies ist für einen Prädikatserhalt verpflichtend. Lars Nielinger, der zuständige Bauleiter im Architekturbüro Walter Ebeling erläutert, dass sie zwei von drei Sternen erreicht und damit ein „gut“ erhalten hätten. Drei Sterne bzw. ein „sehr gut“ seien praktisch nur unter Laborbedingungen zu erzielen.
„Das Farbkonzept war: weiß!“
In der Architektur wird geschickt die Corporate Identity von Schlüter- Systems inszeniert. Das Orange als Unternehmensfarbe findet sich an zahlreichen Interieurs wieder. Dem ebenfalls orangefarbenen Haupteingang vorgelagert ist ein parkartiges Kunstensemble, welches das bekannte Schlütersche Trapez in einer großformatigen Skulptur abbildet. Bei so vielen Blickfängen erfordert es einen ruhigen Hintergrund, um diese wirken zu lassen. Dazu war allein Weiß geeignet - das allerdings nur in einer bewährten Qualität! .
Robert Mehl, Aachen
In der Architektur wird geschickt die Corporate Identity von Schlüter- Systems inszeniert. Das Orange als Unternehmensfarbe findet sich an zahlreichen Interieurs wieder. Dem ebenfalls orangefarbenen Haupteingang vorgelagert ist ein parkartiges Kunstensemble, welches das bekannte Schlütersche Trapez in einer großformatigen Skulptur abbildet. Bei so vielen Blickfängen erfordert es einen ruhigen Hintergrund, um diese wirken zu lassen. Dazu war allein Weiß geeignet - das allerdings nur in einer bewährten Qualität! .
Robert Mehl, Aachen