Projektart:
Anfrage:
Objekt:
Typ:
Baumallee an einer Autobahn
Ort:
Staat:
Niederlande
Architekt:
Rijkswaterstaat - Verkehrsministerium der Niederlande
Materialien:
1750 Pappeln
Publiziert:
hier
Seiten:
online
Inhalt:
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Autobahn- Baumallee bei Best, NL

Verloren: Der vielleicht schönste Autobahnabschnitt der Niederlande

2017 hatte ich sie noch, ob ihrer Schönheit gefilmt, schon im folgenden drauf wurde die Einzige, mir bekannte wirkliche Baumallee entlang einer Autobahn gefällt. Das hier veröffentlichte Passage- Video stellt damit ein vielleicht einzigartiges Zeitdokument dar!
Sie galt als der schönste Autobahnabschnitt von Südost- Brabant, wenn nicht gar von den ganzen Niederlanden!
Wenn man von Deutschland kommend die niederländische Autobahn A2 nach Amsterdam fährt, passiert man kurz hinter Eindhoven das Örtchen Best. Hier im Südosten der niederländischem Provinz Brabant waren einst Holzschuhmacher ansässig, die vorzugsweise aus Pappelholz die berühmten holländischen Holzschuhe fertigten.
Eingedenk dieser Tradition pflanzte 1994 die Rijkswaterstaat, das Niederländische Ministerium für Verkehr, Infrastruktur und Wasserwirtschaft eine Allee aus 1750 Pappeln entlang der Autobahn. Über rund 3,5 km flankierten auf jeder Seite je zwei Reihen mit zueinander versetzt gepflanzten Pappeln die sechsstreifige Autobahn. Die ausgewachsenen Bäume mit ihrer enormen Höhe von mehr als 25 m ergänzten sinnfällig das Straßenprofil der Autobahn und vermittelten mit diesem zusammen das einmalige Gefühl eine echte Allee entlangzufahren.
Leider sind Pappeln keine besonders langlebigen Geschöpfe auch tat der Klimawandel mit seinen verstärkt eintretenden Stürmen sein übriges. So fielen im Winter 2017/18 die ersten Pappeln auf die Straße, 53 wurden daraufhin sofort im Frühjahr gefällt, die restlichen 1700 im darauf folgenden Herbst.
Im aktuellen Satellitenbild sieht man nur noch zahllose Baumstümpfe.
Auch wenn neue Bäume angepflanzt werden sollen, ist davon auszugehen, dass dieses Raumerlebnis für viele Jahre, wenn nicht gar für immer, verloren gegangen ist.
Robert Mehl, Aachen