Projektart:
Anfrage:
Objekt:
Typ:
Landungsbrücke
Ort:
Porto [Satellit]
Staat:
Portugal
Architekt:
Luis Pedro Silva 🔗, Porto
Materialien:
Beton, Glas, Kacheln
Publiziert:
DBZ 04/2016
Seiten:
25
Inhalt:
[Artikel]      
 

Porto Landungsbrücken

In den Fängen des Hafenpolypen

 
Das neue Porto Cruise Terminal liegt nicht unmittelbar an der Douro- Mündung, sondern rund 3 km nördlich davon in dem Hafenstädtchen Leixões. Der rundliche Bau, der von dem in Porto ansässigen Architekten Luís Pedro Silva stammt, hat mit seinen drei langgestreckten Tentakeln die durchaus gewollte Anmutung eines Polypen. Die in Beton gegossene Tintenfischmetapher sitzt exponiert auf der im Jahr 2011 neu geschaffenen Überseemole. Der längste ihrer Arme ist ein 340 m langer, zweigeschossiger Pier, gedacht zum Anlegen von bis zu 300 m langen Kreuzfahrtschiffen. Der zweite Tentakel legt sich elegant um den Rand einer unmittelbar daran anschließenden Marina, in der bis zu 170 Boote festmachen können. Über diesen Zugang erreichen deren Bootsführer die in Yachthäfen unentbehrlichen Einrichtungen (etwa Nassräume), die ebenfalls in dem amorphen Bau untergebracht sind. Der dritte Polypenarm ist schließlich ein dem Land zugewandtes Busterminal, der den oft betagten Kreuzfahrern ein barrierefreies Umsteigen vom Schiff auf wartende Busse ermöglicht.
Nach dem Architekten gibt es formal noch einen vierten Tentakel, in Form einer lang gestreckten Rampe. Diese beginnt im zentralen Lichthof des Rundbaus, läuft von dort nach außen und windet sich dann um diesen herum nach oben. Sie führt von der Eingangsebene hinauf in die Obergeschosse, die den Wissenschafts- und Technologie- Park des Meeres beherbergen, der von der Universität von Porto hier neu geschaffen wurde und u.a. ein Maritimes Forschungszentrum enthält.
Robert Mehl, Aachen