Projektart:
Anfrage:
Objekt:
U-Bahn Halt Elbbrücken
Typ:
Bahnhof
Ort:
Hamburg [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
gmp Architekten 🔗, Hamburg
Materialien:
Stahl, Glas, Beton
Publiziert:
structure 15.01.2019
Seiten:
online
Inhalt:
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U- Bahn- Halt Hamburg- Elbbrücken

Den Bogen raus

Am 6.12.2018 wurde der U- Bahnhof "Elbbrücken" feierlich eröffnet. Aktuell bildet er den Endpunkt der verlängerten Linie U4. Die für einen Elbbrückenschlag vorbereitete Bahnhofshalle ist eine von gmp Architekten entworfene Stahlkonstruktion.
Die verlängerte U- Bahnlinie 4 wird sicherlich schnell zu der angesagten Hamburger Touristenlinie avancieren, da sie den Hauptbahnhof und das Rathaus mit der Elbphilharmonie und er Hafen- City verbindet. Aktuell endet die am 6.12.2018 feierlich in Betrieb genommene Linie an den Elbbrücken im Südoster der Hafencity. Auf ihren letzten Metern taucht die Trasse aus dem Untergrund auf und die Züge fahren lediglich, nach einer scharfen Rechtskurve in die röhrenartige Bahnhofshalle ein. Da diese parallel zu der gusseisernen Elbbrücke der B75 angeordnet wurde, ist die Intention offenbar: Mittelfristig soll hier neben der Schnellstraßenbrücke ein weiterer Brückenschlag erfolgen, nunmehr für die als Hochbahn weitergeführte U4. Die Linie wird dann nach Wilhelmsburg oder gar bis nach Harburg fortgesetzt.
Entworfen wurde der Bahnhof von Gerkan, Marg und Partner (gmp) zusammen mit den Ingenieuren von schlaich bergermann partner (sbp). Die markante, an Netzmaschen erinnernde Dachkonstruktion besteht aus bogenförmigen, sich kreuzenden Stahlrahmen. De rautenförmige Anordnung ergibt ein rostartiges Tragsystem, aus Einzelbögen, die sich gegenseitig stabilisieren. Bedingt durch die Krümmung der Stahlprofile wirkt die Konstruktion als Raumtragwerk, die die Halle wie liegende Röhre in Längsrichtung aussteift. Von dem grobmaschiges Netz der außenliegenden Hauptträger wurde die die Verglasung nach unten bzw. innen abgehängt. Ziel war es, die optische Präsenz des Stahltragwerkes im Stadtraum zu erhöhen, was die Architekten als formale, zeitgemäße Antwort auf die historische, frühindustrielle Ästhetik der benachbarten Elbbrücken verstanden wissen wollen.
An den beiden Stirnseiten bildet der Dachabschluss eine markante Spitze aus, die dem Rautenprinzip folgt und dien technoiden Charakter des Bauwerks noch einmal betont. Über Treppen, Fahrtreppen und Aufzüge sind die unterschiedlichen Ebenen miteinander verbunden. Im Untergeschoss ist eine Schalterhallte, oberhalb des Bahnsteigs gibt es bald zwei röhrenartige Brücken. Eine dient der Gleisquerung, die zweite, derzeit noch im Bau befindliche, wird als Skywalk fungieren, die den neuen U- Bahn- Halt mit der benachbarten S- Bahn- Station verbindet.
Robert Mehl, Aachen
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