Projektart:
Anfrage:
Objekt:
pabellón municipal vila-seca
Typ:
Sporthalle
Ort:
Tarragona [Satellit]
Staat:
Spanien
Architekt:
NAM Arquitectura 🔗, Tarragona
Materialien:
Stahl, Polycarbonat, Betonfertigteile
Publiziert:
structure 20.11.2018
Seiten:
online
Inhalt:
[Artikel]      
 

Turnhallensanierung in Vila-seca/Tarragona

Ringen um das richtige Refurbishment

Anlässlich der diesjährigen, vom IOC im spanischen Katalonien organisierten Mittelmeerspiele wurde in Vila-seca eine 32 Jahre alte Turnhalle unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zum Austragungsort für die Ringerwettkämpfe aufgewertet.
Von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommen fanden zeitgleich mit der diesjährigen Fußball Weltmeisterschaft in der spanischen Provinz Katalonien die Mittelmeerspiele statt. Gleichwohl das zehntägige Sportereignis vom Internationalen Olympischen Komitee organisiert wird, werden hierfür keine kostspieligen Sportstätten aus dem Boden gestampft, sondern vielmehr existierende Sportanlagen aufgewertet und saniert, auf dass sie künftig dem Breitensport zu Gute kommen.
Im Örtchen Vila-seca, einem Vorort der Hafenstadt Tarragona wurde das öffentliche, fast 4.000 m² große Sportzentrum aus dem Jahr 1986 saniert. Das lokale Architekturbüro Nam Arquitectura war beauftragt den Bau speziell zum Austragungsort für die Griechisch- Römisches Ringwettkämpfe auszubauen und ihm zudem einen modernen und repräsentativen Charakter zu verleihen.
Dazu verkleideten sie die straßenseitige Ostfassade oberhalb des Erdgeschosses vollständig mit Betonfertigteilelementen. Hinter der Halle schließt sich ein Freibereich an, der nunmehr mit einer Stahlkonstruktion überdacht und für Hockeyspiele ausgelegt wurde. Dabei verzichtete man jedoch auf einen Erdgeschossabschluss der Seitenwände, wodurch die Spielfläche frei zugänglich blieb. Die oberen Seitenwandbereiche wie die Dachuntersicht der Dachflächen bestehen aus hellen Trapezblechen. Sie kontrastieren mit den anthrazitfarbenen Stahlträgern und -bindern der Tragkonstruktion, die einheitlich aus HEB 140 Profilen bestehen. Die Südseite des ehemaligen Freibereiches ist mit Polycarbonatplatten verkleidet durch die diffuses Tageslicht auf Spielfläche gelangt. Seine Überdachung besteht aus 25 m weit spannenden Fachwerkträgern.
Zur Reduktion des Energieverbrauchs wurde zudem auf dem bestehende Hallendach 20 Solarpaneele montiert. Dazu musste dies Dach mit zusätzlichen, jeweils 5,35 m langen Stahlträgern ertüchtigt werden, die als Nebenträger zwischen den dem Haupttragwerk spannen. Zudem war es erforderlich, das ebenfalls mit Trapezblechen neu eingedeckte Daches zur Traglasterhöhung mit Beton auszugießen.
Die Metalltafeln der Seitenwände haben dieselbe Dimensionen, wie die lichtdurchlässigen Polycarbonattafeln. Da beim früheren Freibereich keine Dämmung erforderlich ist, kann beides unmittelbar in die Stahlträger eingeschoben und auf Fensterprofile verzichtet werden konnte. Dies trug erheblich zur Vereinfachung der Konstruktion und zur Kostenreduktion bei. Überhaupt soll die reduzierte Materialwahl die Funktionalität des Gebäudes betonen.
Robert Mehl, Aachen
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